Helmstedter Regionalmanagement – retrodespektierlich-graduelle Amnesie oder wie man etwas einfach neu organisiert und schon vergessen die meisten….

Das Helmstedter Regionalmanagement. Ja, das Helmstedter Regionalmanagement. Erst neulich haben die Gewürznelkensammler unter uns eine Revitalisierung, eine Reanimation dieses inzwischen über 15 Jahre alten Projekts der Wirtschaftsförderung meines Heimatlandkreises ins Werk gesetzt. Da dachte ich, ich mache einmal eine Retrospektive. Was ist eine Retrospektive?  Wozu verwendet man rein stilistisch betrachtet Retrospektiven? Welchen Wert haben Retrospektiven im kommunalentwicklungstechnischen Kontext? Welchen hat sie hier?

Dazu komme ich gleich. Aber zuvor möchte ich mich mit einer medizinischen Indikation beschäftigen, die mir seit kurzem im Gehirn umherspukt. Es ist diese die ganz spezielle retrodespektierliche Amnesie. Diese ist laut der einschlägigen Literatur eine Steigerungsform der retrograduellen Amnesie. So von wegen, was interessiert mich mein Geschwätz von gestern, wenn ich es heute so und so nicht mehr weiß und vor allem wenn es wirklich der totale geistige Dünnpfiff war?! Also, auch wenn Du Dich schlechterdings nicht erinnerst, was Du gestern noch von Dir gegeben und getan hast, Du äusserst Dich zudem noch despektierlich daüber auch wenn Du nicht weisst worum es eigentlich geht, denn Du erinnerst Dich ja nicht mehr daran, dann willkommen im Reich der retrodespektierlichern Amnesie.
Es gibt nichts, was es nicht gibt, magst Du jetzt denken. Macht auch nichts, denn gleich weisst Du es so und so nicht mehr, auch nicht dass Du der totale Armleuchter bist. Aber das sagst Du ja. Nicht ich. Denn Du hast ja die retrodespektierliche Amnesie und nicht ich, oder?!

Nun, wie sind diese thesenartig dargelegten Teildiagnosen eines inzwischen sich qua Lorbeerkranzflechtenden zu einem perfiden Gespinst von Mutmaßungen, sequentiell paranoid emotionalen Eigenlobhudeleien und seiner im Grunde genommen von Beginn an als obsolet zu bezeichnenden Opportunistenveranstaltung, ausgestaltenden Pottbourry´s mit dem Thema Helmstedter Regionalmanagement verbunden?

Schauen Sie einmal selbst! Ich meine, verwenden Sie einen Suchdienst und geben Helmstedter Regionalmanagement ein. Was sehen Sie? Richtig! Sie finden eine ganze Anzahl von Artikeln seit 2017 und einige aus dem aktuellen Jahr 2018. Und so können Sie schnell erkennen, dass es ein ganzes Jahr gedauert hat bis man es bewerkstelligen konnte, endlich organisatorisch und inhaltlich sowie personell loslegen zu können. Gut Ding will eben Weile haben, nicht wahr?! Das interessiert jetzt aber nicht, auch wenn diese Retrospektive ihren eigenen Reiz hat, denn lassen Sie es sich einmal auf der Zunge zergehen, dass man über ein Jahr benötigt, um so eine einfache organisatorische Problemstellung zu lösen! Das muss man erst einmal hinbekommen! Und man muss es auch erst einmal hinbekommen, dass einfach ehemalige Funktionen umgesetzt werden, zwei neue Stellen (eine mit einer umgelagerten Funktion und eine neue, also eine, die man abrechnen kann und eine die aus dem Haushalt selbst bezahlt wird) geschaffen werden und man dann so tut, als wäre es  nach über einem Jahr endlich soweit, dass es losgehen kann. Hui, hui, hui! Nur was genau geht los? Vielleicht geht ja auch ´was nach hinten los? So und so ist es betrachtenwert, sein Pferd von hinten aufzuzäumen und falsch herum durch die Gegend zu reiten. Retro eben, wobei nur weil jemand ein Pferd von hinten aufzäumt und sich dann im Grunde genommen sogar „richtig herum“ aufs Pferd setzt, ist das noch lange kein Grund zur Besorgnis. Fatal wird es, wenn er dem Pferdeschwanz zuredet und mit allen Mitteln versucht, sich Gehör zu verschaffen, um die Richtung zu ändern. Retrodespektierliche Amnesie steigert diese Darstellung noch um einen Grad, denn dabei wird das Pferd beschimpft, weil es immer schon falsch herum gegangen sei und in seiner ganzen Ausprägung so und so kein Pferd sondern ein Rhinozeros o.ä. ist. Und noch besser, der nun eigentlich „richtig herum“ sitzende Reiter vergisst sowohl Rhinozeros als auch Pferd und dass er es gerade als das dümmste Pferd auf der Welt genannt hat. Ist das nicht seelig machend?! Frei nach der Bergpredigt, seelig sind die ….usw. usw. usw..

War was? Ach ja, Suchbegriffe!

Und jetzt ändern Sie die Suchbegriffe in „Landkreis Helmstedt Regionalmanagement“ und finden ggf. dieses oder jenes. Nein, Sie haben sicher noch keine retrograduelle und auch keine retrodespektierliche Amnesie. Sie haben schlichtweg gesucht und gefunden. Und Sie haben damit erfolgreich eine Retrospektive ermöglicht. Eine Rückschau darauf, was bereits getan wurde und zudem Informationen erhalten zum wie, wer und welche Ergebnisse das Projekt Helmstedter Regionalmanagement zeitigte. Retrodespektierliche Amnesie wird es erst dann, wenn sich eine Persönlichkeit dahingehend äussert, dass Vergangenes „Schuld“ sei an der bestehenden, natürlich aus Sicht des Patienten stets unbefriedigenden Situation, und das sogar mit Namen verbindet. Die Morbidität des Vorgehens ist schnell feststellbar, wenn Sie das o.a. einmal selbst durchführen und dann feststellen, Moment mal, das Vergangenes ist weder schlecht noch hat es zu einer Verschlechterung der aktuellen Situation beigetragen.
Vielleicht haben Sie dann auch den durchaus richtungsweisenden Gedanken, dass der das Vergangene Streichende und sogar mit depektierlichen Äusserungen Bewertende eine Art der Amnesie hat, die sauber diagnostizierbar ist. Und vielleicht kommen Sie zu dem Schluss, dass es fortan vernünftiger ist, das von der nachweisbar, indizierten retrodespektierlichen Amnesie heimgesuchte Individuum und dessen Äusserungen differenzierter zu betrachten. Sollten Sie einen therapeutischen Ansatz pflegen wollen, um diese kranke Person bei der Heilung zu unterstützen, dann prüfen Sie alles von diesem Individuum Geäusserte auf seinen Wahrheitsgehalt und konfrontieren ihn damit. Denn eines ist auch in der medizinischen Fachliteratur zu diesem Themenkomplex ersichtlich, die Verzweifelung derer, die von einer retrograduellen Amnesie und ihrer Steigerungsform der retrodespektierlichen Amnesie betroffen sind, nimmt zeitweise groteske Züge an und sie bedürfen der helfenden Hände. Manchmal schwitzen sie ganz fürchterlich, manchmal sind ihnen die Hemdskragen zu eng. Wollen Sie solchen Patienten helfen, schenken Sie ihnen ein Deo, Rollkragenpullover und im Rahmen der Gesprächstherapie weisen Sie ihnen nach, dass nur weil etwas vergessen und verunglimpft wird durch den Patienten, es dennoch existiert haben kann. Und dass das gar nicht schlecht ist, nur weil es andere erarbeitet haben. Es ist eine intensive Betreuung indiziert, aber retrodespektierliche Amnesie ist heilbar! Die mit der retrodespektierlichen Amnesie Befassten wissen, dass es einer liebevollen Pflege und Geduld bedarf, um die Blockaden zu lösen und den Geist wieder auf Vordermann zu bekommen. Zeitweise Rückfälle und partiell auftretende Verschlimmbesserungen sind in der einschlägigen Literatur benannt und können durch eine intensive Gesprächs- und Beschäftigungstherapie gelindert, wenn nicht sogar vollständig beseitigt werden.

Übrigens – das sei hier noch kurz angesprochen. Der Autor weiss inzwischen nicht mehr, dass er einst einmal gute Arbeit leistete, denn das Pogromisten- und Opportunisten-Kabinett seiner Umgebung hat ihn handlungsunfähig gemacht und er befindet sich in einer stationären Therapieeinrichtung. Also habt bitte Nachsicht, dass alles, was er von sich gibt, nicht ganz für bare Münze zu nehmen ist, und nur wenn ihr Spaß daran habt, dann lächelt ein wenig. Denn dieses Lächeln ist ein Zeichen dafür, dass eure Solidarität noch nicht erloschen ist und tief in eurem Innern so etwas wie eine Differenzierung stattfindet, die es euch ermöglicht, wahrhaftig Geschehendes von einer wie auch immer gearteten Interpretation zum Geschehenen und Geschehenden zu trennen und dann für euch zu bewerten..

Und wenn euch interessiert, was da vor Ort passiert, dann schaut einmal genau nach, was im Grunde genommen wirklich gemeint ist. Es geht um ein Helmstedter Reviermanagement, denn der bewilligte Förderantrag bezieht sich eindeutig auf eine Bergbaunachfolge. Dass daraus nun ein Projekt mit maßgeblicher Beteiligung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden gemacht werden soll,  erhöht die Gefahr, dass eine Landkreisverwaltung zu einer manipulierbaren Institution wird, weil wenn sie durch die sog. kreisangehörigen Städte und Gemeinden gesteuert wird,  werden ihre gesetzlichen Funktionen durch partei- und karriereorientierte Willfährigkeit einzelner Hauptverwaltungsbeamter manipulierbar. Und das ist kritisch, denn wenn der übergeordneten Behörde Kontroll- und Steuerungsfunktionen  gesetzlich zugedacht sind, sollte darauf besonderes Augenmerk gelegt werden, dass  diese nicht durch Einzelne unterhöhlt werden, insbesondere dann, wenn sie als kreisangehörige Städte und Gemeinden unter der Dienstaufsicht u.a. des Landkreises als Teil der Landesverwaltung stehen. Aber das ist bis zu einem gewissen Grad Sache eines Kreistages als gesetzlich legitimiertem Gremium. Grundsätzlich sollte eine Objektivität eher die Leitlinie darstellen als eine für alle immer gerne gesehene Opportunität. Kontrollinstitutionen sind nun einmal keine Instrumente für ein Andienen bei den Kontrollierten.
Es klingt immer erst einmal so schön und ach so kameradschaftlich, wenn ein wohliges Miteinander propagiert wird. Doch es kann genauso gut ein Zeugnis von fachlicher Fragwürdigkeit darstellen, denn es gehört ein nennenswertes Maß an professioneller Fähigkeit dazu, sich im Zusammenspiel der Kräfte, die zudem in einem transparenten gesetzlichen Rahmen agieren, entsprechend klar zu positionieren.  Auch im sog. freiwilligen Bereich, zudem hier letzten Endes bezüglich der Bergbaunachfolge hauptsächlich zwei kommunale Gebietskörperschaften und eher marginal eine weitere betroffen sind. Fatal wird es, weil eine der Grundlagen des bewilligten Förderantrags die ist, dass das Fördergebiet = Revier seitens der Bewilligungsstelle wie folgt festgelegt wurde: Landkreise Helmstedt und Wolfenbüttel, Städte Braunschweig und Wolfsburg! Aber das ist ein anderes Thema, wobei es schon Charme hatte, dass einige Herren des Landesministeriums die letzten drei genannten Gebiete als Revier deklariert haben obwohl dort keinerlei Barunkohlebergbau stattgefunden hat. Aber vielleicht sind wir hier einfach zu dumm, um diese Logik zu verstehen!?
Wie dem auch sein, anderen nach dem Mund zu reden und sich opportunistisch durchzulavieren, kann fatale Wirkungen haben, denn wo klare Kante angesagt ist, kann Weichspülerei nichts bewegen. Aber solange die Betroffenen andere Spielwiesen haben und sich darin kaprizieren können, die eigenen Leute zu maßregeln und gar funktionsunfähig zu machen (teilweise verstehen diese das als kollegiales Miteinander), solange haben sie ja ihre Spielwiese und können sich dann das eine oder andere Lorbeerblättchen ins lichte Haarkleid basteln lassen. Ich persönlich wünsche ihnen bei ihrer ganz eigentümlichen Art des „kollegialen Miteinanders“ eine starke und unnachgiebige Hand , denn schliesslich ist es doch auch wichtig, politisch und teils auch fachlich unliebsame Personen auszugrenzen und ggf. sogar zu zerstören. Man hat ja anscheinend sonst nichts zu tun. Zudem ist es ja schon fast zur Pflichtaufgabe geworden, jene auszusortieren, die den Bierstammtischteilnehmerschaften und vergreisenden Politzirkeln nicht ins Kalkül passen oder eben einfach nur aufstrebenden Kräften in den eigenen Häusern damit den Weg zu weiteren Einkommenssteigerungen freizumachen.

In diesem Sinne – seid´gesegnet!

P.S.: Ein junger und engagierter Mann hat als Betriebsleiter des sogenannten HRM angefangen. Wie man aus den öffentlichen Meldungen ableiten kann, soll er die Wirtschaftsförderung des Landkreises Helmstedt bearbeiten. Manche politische Kräfte lassen verlautbaren, dass das HRM dann als Wirtschafts- und Zukunftsförderung firmieren könnte. Ich wünsche ihm aus professioneller Sicht eine glückliche Hand und möge ihm mehr Erfolg beschieden sein als mir selbst. Rein aüsserlich dürfte er den meisten wohl gefallen. Immerhin hat er ein ganz schickes Outfit und wichtig – keine längeren Haare :-)

 

 

 

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Joerg Pohl kommentiert. Fügen Sie den permalink zu Ihren Favoriten hinzu.

Kommentare sind geschlossen.