Regionalentwicklung – Landkreis Helmstedt – HRM – Kohlenachfolgeszenarien

Sicher habt ihr schon davon gehört, dass die amtierende Führungsspitze der Landkreisverwaltung versucht, Regionalentwicklung zu machen.Es geht dabei in erster Linie um die Kohlenachfolge, denn die steht direkt vor der Tür. Mitte 2020 wird das bestehende Kraftwerk endgültig und schwer vergoldet durch den Steuerzahler abgeschaltet.
Da fiel mir ein, dass ich vor gar nicht allzu langer Zeit einen anregenden Brief an die für die Kohlenachfolgeszenarien Verantwortlichen (HRM und folglich auch den Landrat) geschrieben habe. Wohlgemerkt als Bürger, um erst einmal vorzuchecken, ob überhaupt ein Gesprächsbedarf auch fachlicher und projektbezogener Ausrichtung besteht.
Interessant, dass sich unlängst sowohl der Landtags-wie auch der Bundestagsabgeordnete über die lokale Zeitung dazu äusserten. Vielleicht haben sie ja Kontakt zu einem der MA im HRM, an die ich den u.a. Brief gesendet habe? Ist auch gleichgültig. Denn deren Äusserungen sind unvollständig und oberflächlich, so dass es keiner inhaltlichen Kritik bedarf.

Bevor ich hier loslege, noch ein paar Worte zum amtierenden LR. Er will mich wieder enger an sich heranholen. Das ist räumlich gemeint, denn inhaltlich liegen wir beide so weit voneinander entfernt wie der Nordpol vom Südpol entfernt ist. Doch ich freue mich darauf, denn dadurch habe ich einen deutlich erhöhten Informationsfluss und der Wahlkampf für 2021 hat für mich längst begonnen. Überhaupt befinde ich mich sozusagen in der Vorbereitungsphase für diese Landrats- und Kommunalwahl 2021, denn ich habe nur ein Ziel: die Vorstellung eines zum bestehenden überwiegend  komplementären Konzepts und dadurch auch die Herbeiführung einer Veränderung der Kreistagszusammensetzung. Ich halte die bestehende GroKo, die rein informell und nicht offiziell besteht, für inhaltlich gesehen zu wenig agil. Ok, was meine eigene Person angeht, bemühen sie sich seit Jahren redlich, mich aus dem System zu nehmen. Ich wünschte mir, sie würden dieselbe Kraft und denselben Aktionismus aufbringen, um sich um die aktuellen Geschehnisse in ihrem Verantwortungsbereich – dem Landkreis Helmstedt – intensiv zu kümmern. Wünsche darf man ja haben, nicht wahr?! Und sicherlich übersehe ich auch das Eine oder Andere. Sicher ist, die gegebenen Tatsachen hinsichtlich einer begreifbaren und halbwegs stringenten Regionalentwicklung sind zumindest für mich nicht erkennbar.

Hier der etwas zusammengefasste Wortlaut meines Briefes, den ich vor über einem Monat versandt habe:

Das grosse E. E wie Entsorgung, E wie Energie, E wie EEW
Die Strategie der Konkretisierung und hernach Kommunikation könnte man ggf. noch besprechen. Ich hatte es ja gestern angedeutet. Ich würde ein gemeinsames, informelles Gespräch mit den Verantwortlichen avisieren.
Eine Energielandschaft – typisch Geograph.  Es gibt dazu einige Papiere,  die meist durch Studiengruppen erarbeitet wurden. Man findet auch was im Netz dazu. Wenn das LROP sagt E- nun, dann nehmen wir das für bare Münze und machen E².
Grundlage des Konzepts ist die Verbindung auf der Grundlage der Verbrennung von Abfällen und einer -jetzt neu – Kombination der Verbrennung mit der GEwinnung eines der wichtigsten chemischen Grundstoffe- dem Methanol oder eben Ethanol
Man braucht für die Herstellung von Methanol zunächst einmal jede Menge Abfälle, ganz gleich welcher Art.Besonders geeignet sind sicherlich organische Abfälle, doch auch aus allem anderem Müll (z. B. Hausmüll) lässt sich Methanol gewinnen. Hier fällt sofort die Verbindung zur erworbenen Terracomp ins Auge sowie die Klärschlammverbrennung, nur dass man eine erkennbare Konversion einbaut. Nicht Kompost, nicht Phosphor, nicht Verbrennungsasche,sondern METHANOL.
Dazu braucht man Sauerstoff und Wasserstoff, was hier vor Ort noch fehlt, denn bisher hat niemand daran gedacht, dass man aus den hochenergetischen Abfällen eben auch solche grundlegenden Elemente herstellen kann, die dann für einen hochenergetischen Energieträger wie Methanol benötigt werden.
Produktionstechnisch ist die Methanolherstellung easy,vor allem,wenn man bedenkt, dass die EEW „noch“ einen guten Satz von Kenntnisträgern für die Aufrechterhaltung der Anlagen und die noch existierende HE-Revier ebenso Leute hat. Konversion! Erhalt von hochwertigen Arbeitsplätzen. Schulung für neue Anlagentechnik, wegen technischer Konversion. Du verstehst?!
Zum Tagebaunachnutzungsszenario. Wir benötigen für die Herstellung von Methanolen eben genannte Elemente O und H. Stellen wir uns vor, dass bestimmte Tagebauflächen inkl.Seeflächen, Uferflächen zu photovoltaischen Sonnenfallen umgebaut werden. Zusätzlich werden neue Windräder errichtet (die alten sind bald fällig und müssen so und so weg) und wir nutzen den Schornstein (Symbol der Konversion – Leuchtturm) als eigenes Kraftwerk (der Schornsteineffekt bekommt hier eine völlig neue Bedeutung). Und schon ist ausreichend Energie vorhanden, um sowohl Slurry, Methanol und die notwendigen Grundstoffe herzustellen. Es ist nach meiner Berechnung sogar soviel Energie vorhanden, dass zukünftige „Grüne Firmen“ versorgt werden können. Hier wird dieses Konzept zum Ansieldungsfaktor. Nicht E allein – Nein, grüne E!
Das erzeugte Methanol wird sowohl für etwaige Ansiedler zur Verfügung stehen als auch für die Brennstoffzellenjunkies, die ihre Karre mit eben diesen betreiben. Warum sollte nicht der LK hier zu einer Art Vorbereiter dafür werden und eigene Methanoltankstellen einrichten. Wir haben genügend Pendler, genügend eigene Fuhrparke, genügend Firmen, die eigene Fuhrparke unterhalten. Das dürfte insgesamt im Laufe von fünf Jahren für einen festen Kundenstamm von mehreren tausend Kunden gereichen. Zudem, ich sagte es bereits, Methanol ist ein hoch begehrter Stoff, der schnell in der chemischen Industrie Abnehmer findet.
Der Ansatz Power to Gas geht im Grunde genommen schon in die richtige Richtung, allerdings ist Methanol für mich noch viel besser zu verwenden und zu nutzen. Ergo wäre es Power to Synthesegas. Eine ganz einfache Technologie. Fast so einfach wie die Slurry-Produktion, die ja für sich auch geil ist. Doch wozu Slurry, wenn Methanol hier vor Ort hergestellt wird?!
Kurz einen Ausflug in die CO2-Debatte. Gehen wir davon aus, dass die EEW zusammen mit der Terrakomp an die 350.000 Tonnen Müll verwerten. Aus 350.000 Tonnen Müll kann man ca. 210.000 Tonnen umweltfreundliches Methanol herstellen (knapp unter 260.000 Liter). Das ist in etwa der Menge von ca. 700.000 Einwohnerwerten Müll gleichzusetzen und entspricht einer CO2-Einsparung von – festhalten – 300.000 Tonnen CO2. Noch Fragen?
Das genau ist dann der argumentative und technologische Kern des Konzepts, denn es weist nachweislich in die Richtung Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft und schon wird das LROP-E zu einem HE²
Allerdings wäre meine Voraussetzung, dass es jemand führt, der das auch kann, denn die bisherigen Akteure haben deutlichst bewiesen, dass sie herrlich gescheitert sind und mehr Flurschaden angerichtet haben als alle ihre Vorgänger in den vergangenen dreissig Jahren.

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