Erinnerungen an den Beginn des Paläon in Schöningen, Landkreis Helmstedt

Erinnert ihr euch?

Es ist gerade einmal knapp siebeneinhalb Jahre her und es wurden nach meinen eigenen Berechnungen mehr als 20 Millionen EURO dafür an Steuermitteln verauslagt. 15 Mill. für den Bau und weitere Millionen an Steuermitteln von der Allianz für die Region GmbH, der Stadt Schöningen, dem Landkreis Helmstedt und a.m.. Und das Ergebnis ist verglichen mit dem Projekt Berliner Flughafen zwar vermeintlich klein und fast negierbar, doch auf jeden Fall bemerkenswert ähnlich. Der Unterschied besteht vielleicht nur darin, dass das Projekt Paläon zumindest wahrnehmbar am Besuchermarkt agierte.
Das Ergebnis meiner damals schon inhaltlichen Kritik war und ist, viel Geld für ein nicht zukunftsfähiges Vorhaben, das nur weitere laufende Kosten verursacht, die vor Ort nicht bezahlt werden können. Die damals erstellte, sehr teure Machbarkeitsstudie entbehrte jeglichen Realitätssinns und war ein Gefälligkeitsgutachten. Man ging u.a. davon aus, dass jährlich 100.000 bezahlende Gäste das Paläon aufsuchen würden. Leider war ich zum Zeitpunkt der Erstellung des Gutachtens schon in politische und damit auch verwaltungsleitende Ungnade gefallen, die bis zum heutigen Zeitpunkt anhält, was aber nicht nur an meiner Kritik am Projekt Paläon liegt.

Das Projekt Paläon ist ganz aktuell bankrott und soll dennoch weiter durch erhebliche Steuermittel künstlich am Leben erhalten werden – dieses mal unter der Leitung des Landes Niedersachsen. Ein weiteres Ergebnis, mehr persönlicher Natur und auch gar nicht fein,  ich wurde seit 2012 beruflich kalt gestellt.
Es gab einst einen Landrat, der sich bis zu seiner Pensionierung gegen eine Involvierung der Landkreisverwaltung in das Projekt verweigerte, doch dann kamen andere.

Einst hatte das Projekt ein ehemaliger Bundespräsident mit der kürzesten Amtszeit, die jemals ein Bundespräsident in der Bundesrepublik Deutschland aufwies, als damaliger amtierender Ministerpräsident von Niedersachsen finanziell ermöglicht. Natürlich gehören zu all diesen Persönlichkeiten, die in der Folge im Rahmen der Projektierung und Umsetzung auftraten, auch die entsprechenden parlamentarischen Mehrheiten, die diese Vorhaben absegnen. Man darf nicht denken, dass das ohne funktionieren würde.  Allerdings ist es schon merkwürdig, dass wenn man im Vorfeld eines solchen Projektes inhaltliche Kritik äussert, das dann als Nestbeschmutzerei mit erheblichen und spürbaren negativen Folgen für den oder die Kritik ÄusserndeN einhergeht. Und das liegt dann m. E. nicht etwa an den kritischen Argumenten, sondern viel mehr habe ich den unschönen Verdacht, dass bestimmte negative Persönlichkeitsmerkmale von sich Profilierenden in den Vordergrund treten. Als Beispiel wären hier zu nennen, Ab-, Be- und Verdrängen, disziplinarische Scheingefechte oder sogar ernsthafte und funktionswirksame Aufgaben- und Budgetverlagerungen kritischer „Elemente“.

So geschah es bei diesem Projekt auch. Und ich bin mir fast sicher, dass solche Festivale der Claqueure zum administrativ-politisch-gesellschaftlichen  Alltag in unserer Republik gehören. Sicherlich hat man diese Entscheidungsvorgänge als Demokrat einfach nur zu akzeptzieren, doch auffällig ist, dass alle die involvierten Ebenen keinerlei persönliche Haftungen haben und es darf darüber nachgedacht werden, dass wenn sie sie hätten, so eine Unternehmung aller Voraussicht wesentlich stringenter angefasst und durchgeführt worden wäre. Und ein wirklich auffälliges Merkmal unserer politisch kontrollierten Gemeinschaft ist, dass die, die solche Steuermittelmammutprojekte initiieren und sich damit dann als die Helden kaprizieren, sich gemeinsam mit Ihresgleichen soziale und finanzielle Sicherungssysteme schaffen, die ihnen selbst nach Rücktritten ein wundervoll angenehmes Alltagsleben garantieren. Als Beispiel dafür möge der o.a. ehemalige Bundespräsident dienen, doch wer denkt, dass nicht alle darunter liegenden politisch-administrativen Ebenen davon vetrschont bleiben, der irrt gewaltig. Einzig und alleine die Handlanger, so wie ich z. B., die werden sanktioniert und man versucht seitens dieser vermeintlichen Führungskräfte und ihrer sublimen und auf das egomane Wohltätigkeitsziel ausgerichteten Rosettenputzdienste genau diese Menschen dann „fertig zu machen“.

Nun, ihr seht auf jeden Fall, dass es anscheinend für einige wenige Persönlichkeiten doch sehr nützlich gewesen zu sein scheint, ausgenommen für meine eigene Persönlichkeit, denn meine immer noch bestehende Kritik hat zu einer einzigartigen Sonderbehandlung durch einige eben genannte Persönlichkeiten geführt, die bis zum heutigen Tage anhält. Mein Ratschlag in solchen Angelegenheiten lautet deshalb: Mach´es wie die meisten, klatsche Beifall, nicke zustimmend, tue immer so, als sei alles Bestens und erfreue Dich an Deiner Kleingeistigkeit, denn das verhindert das Schmerzempfinden, wenn Du ständig Deinen kleinen Hintern hinhälst.

Schade, dass ich inzwischen ganz alleine bin. Doch wem kann ich es verübeln, denn angenehm ist die Reaktion der vermeintlich Mächtigen ganz und gar nicht. Dennoch erhebe ich meine Stimme, auch wenn sie ganz leise geworden ist, und sage, das gesamte Projekt in seiner sichtbaren und unsichtbaren Auswirkung ist, wie von mir schon bis 2011/2012 dargelegt, ein Fass ohne Boden geworden. Und ihr dürft euch gerne einmal fragen, ob das Sinn der Sache ist?!?
Ich bin der Meinung, dass es anders organisiert hätte werden können, wie z. B. in einer Sonderabteilung des Landesmuseums oder gar der herausragenden Berliner Sammlung plus einer Schwerpunktausstellung vor Ort. Doch das sind gelutschte Kamellen. Es ist wie es ist und man darf deshalb weiter gespannt sein, was noch so alles kommen wird. Ausser Frage steht die Einzigartigkeit der Funde und daran gibt es rein fachlich betrachtet nichts herumzudeuten. Sie sind ein Glücksfall und man darf sich bei den Grabungsteams bedanken, dass sie bis zum heutige Tage alles versuchen, um diese Fundstelle weiter zu untersuchen und die entsprechenden Objekte zu sichern, aufzubereiten und damit in den Kontext der dazugehörigen internationalen Fachwelt zu stellen.

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