Finde den Fehler – manchmal finde ich sie sogar, auch bei mir selbst!

Unlängst habe ich mich zu Inzidenzwerten ausgelassen und folgendes berechnet:

Inzidenzwert: Anzahl der Infektionsnachweis-Werte der letzten sieben Tag geteilt durch Einwohnerzahl und dann multipliziert mit 100.000. Findet ihr es nicht auch interessant, dass die Bezugsgröße Einwohnerzahl sehr selten genannt wird?


Nun, rechnen wir mit einer Kommune, also einer Stadt oder einem Landkreis mit 100.000 Einwohner. Nehmen wir eine Gesamzahl von mit Test nachgewiesenen Fällen von ca. 1000 pro Tag an. Das sind demnach 7.000 Fälle in den sieben Tagen. Geteilt durch 100.000 Bewohneranzahl ergeben 0,07. Diese bezogen auf 100.000 Bewohnergröße ergibt 7.000 als Inzidenzwert pro Woche, die 7-Tage-Inzidenz. Folglich wäre der durchschnittliche Inzidenzwert pro Tag bei 1000.
Nehmen wir einen anderen Fall. Die Bevölkerung beläuft sich auf 92.300. In den vergangenen sieben Tag wurden 6.086 Fälle mit positivem PCR-Test-Ergebnis gemeldet. 6.086 geteilt durch 92.300 ergeben 0,066 mal 100.000 sind 6589 für den 7-Tage-Inzidenzwert. Folglich müsste jeden Tag ein Inzidenzwert von 941,3 erreicht werden.
Das ist schon eine satte Zahl. Doch was genau sagt sie aus?
MAcht euch doch einfach auch selbst schlau und sucht nach der Berechnung des Inzidenzwertes, schaut euch Informationen dazu an, warum und weshalb er eingesetzt wird und den R-Wert ersetzt hat. Und berechnet euch den R-Wert selbst für euren Wohnort, eure Stadt und euren Landkreis, das Bundesland und für welche Bezugsgröße auch immer ihr es möchtet.
Vielleicht habt ihr dann jede Menge Fragezeichen in den Augen. Schön, dann geht es euch wie mir, denn die zugereichten Zahlen wollen einfach nicht zu denen passen, die ihr selbst recherchiert von offiziellen Seiten.
Und bitte, ich mache Fehler. Also rechnet selbst. Und wenn ihr meine Fehler erkennt, dann kritisiert meine dargelegten Rechenbeispiele bitte.

UND NUN ZUM FEHLER

Ich bin schlicht zu doof gewesen, die Tagesunterschiede, also die per PCR-Test nachgewiesen NEUINFEKTIONEN PRO TAG zu berechnen. Stattdessen habe ich Gesamtwerte pro Tag seit Beginn der Aufzeichnungen berechnet. Das ist der FEHLER.

Nehmen wir also das Beispiel meines Landkreises, so habe ich für die 7-Tage-Inzidenz folgendes berechnet. 178 Neuinfektionen binnen sieben Tagen ergibt bei einer Einwohnerzahl von 91.297 einen 7-Tage-Inzidentwert von….194,97. Ups!
Angegeben wurde auf den offiziellen Quellen (Covid-19 Fälle im LK HE, Stand 9.1.2020, 13:45) 187,3 und auf der Seite des Bundeslandes Niedersachsen (aktuelle Lage in Niedersachsen, Stand 10.1.2020 09:00 Uhr) 112,8 als 7-Tage-Inzidenzwert.
Ja, was denn nun?
Wenn sich nicht so drastische Maßnahmen daran knüpfen würden, wäre ich geneigt zu sagen, ach egal. Doch es sind an diesen politisch geschaffenen künstlichen Grenzwert deutlich spürbare gesellschaftliche Sanktionen und Restriktionen geknüpft. Und da macht es schon einen Unterschied ob 194,97, 187,3 oder 112,8 !
Meine eigene Berechnung ergab den höchsten Wert, der vom Landkreis veröffentlichte lag etwas niedriger und der des Landes Niedersachen ist der niedrigste angegebene Wert.
So, ich habe mich selbst korrigiert und hoffe, dass mir nicht wieder ein fataler Verständnisfehler unterlaufen ist.

Und nun noch kurz zu einem weiteren wichtigen Zahlenwerk. Zur Zeit sind im Landkreis 297 Menschen erkrankt. Das sind 0,32 % der Gesamtbevölkerung des Landkreises. Warum dieses Zahlenergebnis nicht benannt wird, das ist mir ein Rätsel, denn Pandemie sieht mMn ganz anders aus.

Von allen gemeldeten Fällen sind 66 % bereits wieder genesen,ca 31% sind als krank gemeldet . Von allen gemeldeten Fällen sind 2,6% leider verstorben. (Stand 09.01.2020; Covid-19 Fälle im Landkreis Helmstedt). Bei den Verstorbenen wird nicht unterschieden ob es die Vorerkrankungen waren, gar die Schutzimpfung oder per zweitem Labornachweis gar das C-Miststück selbst.

Die Heliosklinik in Helmstedt meldet laut eigener Statistik mit Stand 10.1.2021 neun Patienten auf Intensivstation mit Covid. Das DIVI-Intensivregister mit Stand vom 11.1.2021 meldet 8 Patienten, wovon drei invasiv beatmet werden müssen. Die GEsamtauslastung der Intensivbetten mit akuten Covid-Fällen, die intensivmedizinischer Behandlung bedürfen, wird danach mit 25% angegeben für den Landkreis und seine Klinik in Helmstedt.

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