Ich denke seit Jahren darüber nach, wie die repräsentative Demokratie ersetzt werden kann. Ich halte das von den Parteien okkupierte und verschmutzte repräsentative Demokratiesystem für nicht mehr in der Lage, die aktuellen gesellschaftlichen Probleme zu erkennen, im Streitgespräch die beste Lösung zu erkämpfen und zwar für das Volk und somit die Stabilität zu erzeugen, die die Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft – sprich unsere sich grundlegend ändernde post-industrielle und von globalen Zwischenabhängigkeiten geprägte Gesellschaft – unbedingt benötigen. Die Gesellschaft ist meiner Meinung nach nicht für die Parteiensysteme da, auch wenn eine Mehrheit an Groko-Opportunisten und Pöstchenklebern das zu gerne hätten, um ihre Doktrin „egal wie, Hauptsache regieren“ zu erhalten. Ich gehe deshalb der Frage nach, wer kontrolliert diejenigen, die die kontrollieren, die kontrollieren.
In meinem eigenen Landkreis existiert eine stillschweigende Groko, die es noch nicht einmal schafft, sich eine öffentliche Absichtserklärung anzufertigen, und die es nicht auf die Reihe bekommt, sich klare Ziele zu setzen. Immer frei nach dem Motto „Hauptsache regieren“!
Und man erfreut sich selbst mit der Initiierung einer neuen Wirtschaftsentwicklung, weil Wirtschaftsförderung soll man es nicht nennen, denn da gibt es einen Menschen, der einen Vertrag hat und den will man allzu gerne obsolet stellen. Man vergisst dabei, dass es genau dieser Mensch war, der all die nun in die Anwendung gehenden „Entwicklungsprojekte“ initiiert, die entsprechenden Förderanträge erfolgreich bearbeitet und damit den „Geldsegen“ überhaupt erst ermöglicht hat, der jetzt von dieser stillschweigenden Groko und ihrem großen, sich selbst am meisten Liebenden und in Szene Setzenden ins Werk gesetzt werden kann. Dass man dann aus rechtlichen Gründen, die nachvollziehbar perfide und sogar ehrabschneidend interpretiert werden können, eine Vorgehensweise lieber „Entwicklung“ als „Förderung“ nennt, ist letztlich nur die Spitze eines rapide abschmelzenden Eisberges.
Es wird also frei nach dem Motto, immer fleissig umbauen und schön klingende institutionelle Organisationen ins Werk setzend vorgegangen, doch es ist herzlichst wenig bisher geschehen, was der diese Groko umgebenden Gesellschaft nützen könnte, wie z. B. die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Es wird allzu gerne – auch das ist ein Kennzeichen mentaler Absurditäten – darauf verwiesen, dass die blühenden Landschaften, die man allzu vollmundig und immerdar öffentlich propagiert, erst in ein paar Jahren entstehen würden. Anscheinend kann man nicht erkennen, dass die Landschaften bereits vorhanden sind und es viel zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte gibt bzw. diese nicht zum Einsatz kommen können (wie z. B. Lehrkräfte, Facharbeitskräfte, Pflegekräfte) weil eine Groko-Politik auf allen politischen Ebenen nur an sich selbst und ihre Götzenkultur und das die eigenen Karrierechancen verbessernde „Hauptsache-Regieren“ denkt und sich daran ausrichtet.
Und genau damit öffnen die alten Volksparteien der CDU und der SPD Tür und Tor für abstrus rassistische, weltfremde und soziale Degradation und Segregation betreibende Radikalkräfte, die nachweislich weder die Menschenrechte noch den Schutz und die Bewahrung natürlicher Ressourcen kennen. Sorry, dass ich dafür nicht dankbar bin! Im Gegenteil, ich bin zornig und werde böse, denn ich erlebe es am eigenen Leib seit nunmehr sieben Jahren, wie die Vernunft, die Logik und das Wissen um Zusammenhänge schlicht degradiert, gemobbt, gedisst und geschwanzlutscht werden. Und was ich noch als viel ätzender empfinde, ist die Tatsache, dass die Millionen an eingeworbenen Fördermitteln NICHT oder eben nur teilweise zu den Menschen vor Ort gebracht werden, indem sie konkret FÜR die Menschen vor Ort zum Einsatz kommen. Stattdessen werden immer neue, schuldentreibende Institutionen gegründet, ein Arbeitskreis von Erlauchten wechselt den anderen der Verwelkten ab. Fachleute, die keine sind, werden in karriere- und einkommensteigernde Positionen gehievt, weil ihr opportunistisches Puperzenkraulpotenzial höher ist als das der fachlich kritischen Spezialist*innen. Kurz gesagt, es herrscht ein fast tyrannisch und partiarchalisch anachronistisches Regime vor, das mit Verlaub kaum mehr in der Lage zu sein scheint, die aktuellen Erfordernisse der Gesellschaft um sie herum aufzugreifen und kurzfristig zu entwickeln und zu fördern. Und genau da schliesst sich der Kreis zu einem Reigen der Weltentfremdung, Selbstbeweihräucherung und damit zu einem gesellschaftlich mehr als kritischen Momentum.
Und die Wahlergebnisse in Bayern, Hessen und schon bald auch wieder in meinem Landkreis und meinem Bundesland werden noch krassere Ergebnisse zeitigen, eben weil die Etablierten inzwischen nicht mehr FÜR ihr Volk, sondern NUR FÜR SICH selbst agieren. Und es darf die Frage erlaubt sein, ob es denn so viel wichtiger ist, sich selbst zu zelebrieren oder sich im Dienste am eigenen Volk zu verschwenden? Für mich persönlich steht es ausser Frage, dass es bedeutsmer ist, den Weg der Verschwendung des eigenen Ichs anzustreben, vor allem dann wenn ich in verantwortlicher gesellschaftlicher Position bin. Und diese wird eben nicht in der Anzahl gemessen, auf bunten Zeitungsbildchen eine eingeübte Geste ständig und immer wieder vorzuführen, sondern sie wird darin gemessen, wieviele neue Arbeitsplätze sind entstanden, wieviele Ausbildungsplätze werden geschaffen und besetzt, wieviele Schulen werden ausgebaut, gibt es einen freien Zugang zu Bildung und Weiterbildung, wie hoch oder wie niedrig wird die Bürgerschaft mit Abgaben belastet und in welchem Verhältnis steht das zu den frei zugänglichen Dienstleistungen (wie z. B. Bildung, Personentransport, Mediensammlungen (früher Büchereien) u.v.m.)?!
Und es mag mir übel genommen werden, doch ich sehe seit Jahrzehnten hier immer nur eine Verschlechterung und keine Verbesserung. Und gleichzeitig muss ich zur Kenntnis nehmen, dass sich die politische Klientel in einem dreisten Selbstbedienungs- und Selbstzelebrierungsmodus befindet und sich einem Theorem der freien Kräfte an einem freien Markt bedingungslos hingibt. Dieser widerwärtige Neoliberalismus ist zutiefst unmenschlich und zerstört die Lebensgemeinschaften sowohl der Menschen wie auch aller anderen natürlichen Wesen und devastiert die sie umgebenden Landschaften. Sorry, ich finde das zum Kotzen und deshalb mag ich diese rückgratlose Plagiaterie und nur das eigene Spiegelbild vergötternde Mentalität nicht!
In diesem Sinne, seid gesegnet!